Die Welt ist schlecht.
Es hört sich ein bisschen wie aus einem schlechten Film an: New Yorker Investoren haben im weniger als 1km vom Großgrund entfernten Teufelsgrund großzügig Land inklusive geschütztem Biotop gekauft, um dort privilegierte Wohneinheiten mitten im Wald, fernab jeglicher Infrastruktur zu erreichten. Es handelt sich dabei um (ehemalige) Frankfurter mit dem Spitznamen Wolkenkratzerbarone, denen in Manhatten mehr Gebäude als Trump gehören (so zum Beispiel auch das Chrysler Building und das Rockefeller Center). Und die kaufen jetzt hier das benachbarte Naherholungsgebiet auf, um ein paar Einfamilienhäuschen hinzustellen. Und die zuständige Freigerichter Verwaltung
lässt sich kaufen ist vom Guten der Planung felsenfest überzeugt. Die Mömbriser Verwaltung findet's auch gar nicht so schlecht. Die Investoren werben ja auch mit einem richtigen Feuerwerk an Umweltschutzmaßnahmen, die die geplante Biotopzerstörung flankieren sollen.
Ich meine, kann man an der Aufrichtigkeit einer Planung zweifeln, die im schattigen Tal mit Photovoltaik, mit Wasserkraft ("Der Bach soll in seinem Verlauf unangetastet bleiben"?!), mit Erdwärme und mit einem Blockheizkraftwerk alles auf einmal werben?
Ich warte noch auf die völlig überraschende Wendung, wenn nach Abschluss des städtebaulichen Vertrags aus den ursprünglich acht Häuschen (können die überhaupt genügen Profit abwerfen?) plötzlich ein Seminarzentrum wird.
Sich bei gesundem Menschenverstand mit Lokalpolitik zu beschäftigen ist viel deprimierender, als man sich das von außen vorstellt.
Mit Politik haben Sie sich aber auch das Thema ausgesucht, das als größter Kuhfladen der Wiese leider von den meisten Schmeißfliegen umkreist wird.