Dienstag, 26. November 2019
Office 3.0
Nachdem laut eigener Aussage die Firma die Arbeitsplätze (nach einem Wasserschaden) im Sinne der Mitarbeiter umgestalten will, gibt es bei uns nun auch ein Bürokonzept mit weniger Arbeitsplätzen, als Mitarbeitern. Anders als das oft gehörte Klischee vom Rollcontainer als letzter persönlicher Bastion, soll es bei uns nur irgendwo Spinte (eher klein als groß) geben, wo man seinen Laptop und die restlichen persönlichen Utensilien, von denen man sich als ewig Gestriger nicht trennen kann, verstauen kann. Für den täglich mindestens zwei Mal anfallenden Transfer des ganzen Kladderadatschs, gibt es evtl. kleine Firmenrucksäcke (Budgetfreigabe liegt noch nicht vor). Um zu verhindern, dass sich die elenden Frühaufsteher wie meiner einer die besten Plätze wegschnappen, soll es ein verpflichtendes Rotationssystem geben, bei dem jeder täglich seinen Platz wechseln muss. Auch dass man seinen Tisch ab zwei Stunden Abwesenheit räumen muss, ist auf Flurfunkbasis zu vernehmen. Der Austausch der Mikrobiome der Mitarbeiter untereinander soll durch ein Essensverbot am Schreibtisch (was mich als einen Freund kontinuierlicher Nahrungsaufnahme hart trifft) und die Bereitstellung von Reinigungssets an jedem Platz eingeschränkt werden. Noch ein wenig diffus ist, ob jetzt nur Maus oder auch die Tastatur Umfang der täglich auf- und abzubauenden Nomadenutensilien wird.

Worauf ich mich freue:

-kreative Befolgung der Büroregeln
-jede Menge abstruse Ver- und Gebotsschilder
-disziplinarische Maßnahmen für Regelbrecher

Spaß beiseite: wer denkt sich so was aus? Wie viel Geld wird da gespart, wenn man 10 Schreibtische weniger kaufen muss, dafür über 100 Mitarbeiter jeden Morgen und Abend minutenlang ihren Arbeitsplatz auf- und abbauen? Ab Februar... März 2020 soll das Traumbüro fertig sein. Ich bin gespannt.