Sonntag, 12. April 2020
Die Trockentrenntoilette - Unten rum
Der Sockel der - vereinfacht gesagt- Komposttoilette ist fertig. Die Steine waren bei einem anderen Projekt des Erdbauers meines Vertrauens übrig, so dass er mir diese freundlicherweise überließ.
Leider sind die Kackdinger Steine mit 34 Kilo sauschwer. Mein Rücken!



Mal kurz ein paar Takte zur Toilettentechnik (ich weiß: Klogang ist jetzt nicht so das Unterhaltungsthema, dennoch glaube ich, dass die meisten von Ihnen damit zu tun haben). Das moderne Wasserklosett, mit dem wir uns so zivilisiert vorkommen, kommt leider mit der ziemlich barbarischen Tatsache daher, dass wir auf unser Trinkwasser, über das sich ziemlich viele Menschen auf dieser Welt freuen würden, sche**en. Das ist ja nicht so schön. Fast so doof wie ein Wirtschafts- und Freizeitsystem, bei dem man innerhalb kürzester Zeit ungesunde Viren weltweit verbreitet.
Das Problem herkömmlicher Camping- und Komposttoiletten bzw. Plumpsklos ist, dass die Fest- und Flüssigstoffe gemischt miteinander reagieren und ziemlich stinken. Ein Verrottungsprozess kann bei so viel Flüssigkeit auch nicht wirklich einsetzen. Die Lösung: man trennt Fest und Flüssig mit einem entsprechenden Klositz! Üblicherweise kommt das eine ja eher vorne und das andere eher hinten. Diese anatomischen Details kann man bei der Klogestaltung ausnutzen:



Auf den Feststoff ("Groß") wirft man eine Handvoll trockenes, gehäckseltes Holz und das Flüssige ("Klein") sammelt man in einem Kanister. Das eine soll relativ unspektakulär kompostieren, so dass man anschließend seine (Zier-) pflanzen im Außenbereich damit düngen kann. Die Lagerung von Pipi ohne Wasser soll auch recht dezent funktionieren. Das kann man dann 8 Teile Wasser zu 1 Teil Pipi zum flüssigdüngen nutzen.
Ggf. kann man den Kanister auch mit erheblich weniger Wassereinsatz über die Kanalisation entleeren. Aber das muss die Praxis noch zeigen. Grundsätzlich bin ich hier noch Theoretiker und muss erst meine eigenen Erfahrungen sammeln.

Zurück zum Konstrukt: auf die Steine kommt oben ein schnuckeliges Holzhüttchen drauf und unten kommen die Komposteinheit und der Kanister hin. Ich bin gespannt ob es nur als Gartenklo genutzt oder ob es die ein oder andere Wasserverschwendung verhindern wird. Natürlich ist es nur Zufall, dass man dort noch guten WLAN-Empfang hat.



Riechen Sie auch gerne an Ihrem Haus?
Ich schon. Gerade jetzt in der Morgenstunde ist da so ein frischer Holzduft. Hmmm...