Fertig gebunden.
Aquarell auf Papier
42x56cm
Dass es vom Aufwand her so ausartet, hätte ich nicht gedacht.
Eigentlich war ein realistisches Bild ganz entgegen meinen
neulich gefassten Ziel, etwas "gröber" zu werden. Aber Spaß macht das hier natürlich auch.
Erkenntnisse aus dem Bild:
-Ein Motiv komplett zu malen, ohne die aquarelltypischen Auslassungen, deckt gnadenlos die eigenen Schwachstellen auf. Besteht der Anspruch des kompletten Bildes nicht, hat man immer noch die Möglichkeit über heikle Bereiche hinwegzuschmieren oder diese weiß zu lassen.
-Hautfarbe ist gar nicht so einfach. Als ich meine letzten Bilder durchforstete, stellte ich fest, dass ich eigentlich noch nie realistische Hautfarbe dargestellt hatte. Wenn jemand Sachkundigen mein Fehler bei dem Bild interessiert, kann ich das gerne noch ausführen.
-30x40cm² ist nicht 42x56cm². Plötzlich verhalten sich in der großen Fläche Farben ganz anders, als im kleinen. Abstufungen werden scheckig, Farben lassen sich nicht nachbessern, sondern lösen sich ab und es bleiben weiße Stellen. wtf?!
Die unterschiedlichen Farbtöne verhalten sich eh ganz unterschiedlich, was das Großformat katalisiert.
Wo ich noch keinen klaren Standpunkt für mich gefunden habe, ist das Pro und Contra für ein solch aufwändiges Bild.
Pro:
-großer Lerneffekt (Technik, Disziplin)
-das Ergebnis der großen Mühe, bringt natürlich auch bei mir eine gewisse Zufriedenheit mit sich
Contra:
-die Kreativität ist lange Zeit an ein Projekt gebunden (viele andere Bilder, die in dieser Zeit nicht gemalt werden!)
-man entwickelt bisweilen Verzögerungstaktiken vergleichbar denen beim Schreiben einer Hausarbeit, die einen häufig mit Verdruss absichtlich anderes tun lassen
Was bleibt abschließend zu sagen?
Gute Nacht.
Ich muss morgen Früh um 5:45Uhr auf Dienstreise fort.
Und nachdem eine Straffung des Morgenprogramms (z.B. Entfall der Dusche oder des Frühstücks) indiskutabel ist, heißt das 4:15Uhr aufstehen.
Ich bin morgens nicht der Schnellste.