Freitag, 10. Mai 2013
Stadtverkehr.
Als ich heute mit dem vollbeladenen Bullitt vom Baumarkt heimradelte, kam es wieder zu der klassischen Situation: Autos müssen auf dem Weg vom Parkplatz auf die Straße über den Fuß- und Radweg. Und viele Autofahrer scheinen sich schwer zu tun sich im Vorfeld vorstellen zu können, dass es Fußgänger und Radfahrer gibt. Zumindest kann ich es mir nicht anders erklären, dass sie sehr häufig auf dem Radweg stehend auf eine Lücke im Verkehr warten, um sich auf der Hauptstraße einfädeln zu können. Mit der breiten Kiste des Bullitts kam ich auf den 30 mir vom Radweg verblieben Zentimetern, nicht vorbei und so blieb ich ruhig, ohne Grimassen, ohne Gestikulieren gut 10 Meter vor dem Auto stehen um genügend Platz zu lassen, dass noch jemand in den Parkplatz hineinfahren könnte, und wartete, dass sich das blockierende Fahrzeug gen Hauptstraße entfernte. Da wegen des starken Verkehrs die Flucht nach vorne jedoch nicht so recht gelang, legte der Fahrer in seiner Not den Rückwärtsgang ein und startete durch. Natürlich war hinter ihm eine ganze Schlange und der Fahrer des zweiten Fahrzeugs, setzte reaktionsstark seinerseits den Rückwärtsgang ein. Dann kam jedoch ein Fahrzeug an die Reihe, welches am Autoballett nicht teilnahm und daher eine überraschende Begrenzung für das zweite Fahrzeug darstellte.
Wer wen wie stark berührte, bekam ich in dem ganzen Gehupe dann nicht mehr mit, da ich lieber den für mich frei gewordenen Weg nach vorne nutzte.

Ich möchte nicht zu sehr über die Pechvögel spotten, war der Ansatz doch ein ehrbarer, sehe darin aber ein anschauliches Beispiel, dass eigentlich auch Autofahrern daran gelegen sein sollte, dass Radfahrer eine angemessene Infrastruktur erhalten. In diesem Beispiel hätte ein klar gekennzeichneter Radweg mit entsprechenden Markierungen und viel Farbe viel Ärger erspart.

Bedenkt man, dass im Normalfall der Ärger ausschließlich auf der Seite des Radfahrers entsteht, kann man evtl. ein wenig nachvollziehen, dass wir Radfahrer von Zeit zu Zeit den strukturellen Nachteil (z.B. 2 Sekunden vs. 1 Minute grüne Ampel) durch flexible Regelauslegung kompensieren.

Mein Plädoyer geht daher in Richtung: Städte gleichberechtigt unter allen Menschen aufteilen, deregulieren (nicht noch mehr Ampeln und Schilder) und mehr Hirn+Rücksicht auf allen Seiten.

Das Plädoyer mag widersprüchlich zu meinem Vorschlag Radwege besser zu markieren zu sein, aber da bisweilen Hirn knapp ist, ist ein bisschen Farbe eine akzeptable zweitbeste Lösung.

qed



Mittwoch, 8. Mai 2013
Mhhh, ist der weich!


Ich bin ein großer Fan des semipermeablen Systems Bauchnabel.

Oder wie ich immer zur bekannten Village-People-Melodie singe "♪...in the Nable...♫"



Eieiei...
...Ei im wörtlichen Sinne. Inzwischen haben -hier Schlupfwespen- die Viecher alle auf Terrasse und Balkon vorhandenen Bambus-Stäbe besiedelt.

Aber im Insektennistkasten sind auch schon die ersten Bewohner.




Sonntag, 5. Mai 2013
Rotnäschen

...und für rote Augen.

Der offizielle Nachfolger vom Winter.



First contact.
Während es bei der Vereinigten Föderation der Planeten ein vorgegebenes Protokoll für Erstkontaktsituationen gibt, schert sich der gemeine Ingolstädter nicht um solche Feinheiten.
Wir wohnen nun seit 1 3/4 Jahren in unserem Haus, hatten aber erst die letzten Tage mit zwei der Nachbarn zum ersten Mal Kontakt. Zuerst sprach der eklige Gebrauchtwagenhändler (das Adjektiv mag zu der Tätigkeitsbeschreibung redundant sein, soll durch die Erwähnenswertigkeit jedoch einen Hauch von Unvoreingenommenheit generieren) fr.gross an, die gerade das Bullitt in der Garage parkte. Ohne Grußformel, Vorstellung oder ähnlichem fragte er: "ist das Haus gemietet oder gekauft?". Ist klar, in Zeiten explodierender Immobilienpreise, gerade hier im selbsternannten Boom-Town (es verwundert mich nicht, dass sich Ingolstadt selbst so oft als attraktivste Region kürt; Außenstehende kämen nie auf den Gedanken), muss man nach allen Gelegenheiten die Fühler ausstrecken. Möglicherweise war ich am überreagieren, aber ich echauffierte mich im Nachgang doch deutlich über dieses unverschämte "Ich kauf Euch das Haus unterm Hintern weg und werde Euch rausschmeißen (ihr autolosen Würstchen)!"-Gebaren.
Vielleicht war es auch nur ein Versuch von Small-Talk. Ich bin ja selbst sozial etwas unterentwickelt und tu mir mit belanglosem Geplapper etwas schwer.

Die zweite Erstkontaktsituation war zur Nachbarin hinten zum Garten raus. Als ich gerade die an der Gartengrenze befindliche Zinkwanne inspizierte, kam ihr schrecklicher Köter und verbellte mich herzallerliebst. Da das liebe Tier ihren Rufen nicht folgte und nicht von mir abließ, bequemte sie sich dann doch selbst zum Zaum um ihren Hund zu beruhigen. Ebenfalls ohne Grußformel und den ganzen anderen Höflichkeitsblödsinn, fragte sie auf unser Apfelbäumchen zeigend "Deäf I amol frong, was sie do hinpflonzt hom?". Die Wahrheit nicht beschönigend antwortete ich etwas irritiert "ein Apfelbäumchen".
Daraufhin folgte ihrerseits eine Belehrung über Mindestabstände von Pflanzen zu Grundstücksgrenzen (4-5 Meter drohte sie!) und trug uns auf nachzumessen. Sie fuhr gerade fort, weitere Anliegen vorzutragen, als fr.gross hinzukam, die meine sozialen Defizite nicht mit mir teilt und sich der netten Nachbarin erst mal vorstellte. Etwas unterkühlt wurden über den Gartenzaun Hände geschüttelt. Ja sie hätte uns das letzte Jahr nie angetroffen, sonst hätte sie schon früher was gesagt.
Aha. Dann muss das eine Einbrecherin gewesen sein, die wir die ganze Zeit sehen.
Wie ich gleich darauf recherchierte, müssen Pflanzen größer 2 Meter in Bayern 2 Meter vom Nachbargrundstück entfernt stehen. 2,4 Meter Abstand habe ich gelassen! Was ein Glück, dass wir den Baum für die angeblichen 5 Meter Abstand nicht auf unsere Terrasse stellen müssen.
Ob ich in ähnlich belehrender Weise ihr das nächste Mal sagen soll, dass sie regelmäßig und stundenlang ihren Handwerker während gesetzlicher Ruhezeiten Fliesen flexen lässt?

Man muss sich wirklich immer wieder wundern, was es für Menschen gibt.
Zum Glück sind die anderen Nachbarn, mit denen wir mehr Kontakt haben, alle ganz drollig. Zwar manche davon auch schräg, aber drollig.



Jetzt Insekten her!


Gebohrt bis zum Abwinken. Mögen die Insekten kommen!
Wir haben noch ein paar Hauswurze, die wir nebst fr.gross' Schuh noch einigermaßen wegspülfest auf den Kästen drapieren wollen, aber sonst ist jetzt gut.

Die Holzscheiben stammen übrigens aus eigener Produktion (der vorletztes Jahr erfrorene Kirschlorbeer; ich hätte nicht gedacht, dass die Drecksdinger so hartes Holz hätten).



Freitag, 3. Mai 2013
Gesundheit!


Ich brauche mehr Disziplin beim kontinuierlichen Malen. Der Pinsel war schon ganz eingerostet, so im übertragenen Sinne.



Mittwoch, 1. Mai 2013
Dumme Biene.
Da sitze ich Stunden rum und baue Insektennistkasten und was macht die Biene? Bastelt ihr Gelege in die Halterung der Markise!
Diese Bienen!