Sonntag, 12. Dezember 2010
The Original Frankie



Wohltat
Heute noch mal etwas Wohltat zum Schluss:




Samstag, 11. Dezember 2010
PULL



Freitag, 10. Dezember 2010
Waffenstillstand
Nach einem kurzen Zuckerstangengefecht nebst Walnussbeschuss konnten wir dank der grandiosen Vermittlung des Heiners Geißler uns auf einen Nichtangriffspakt einigen.




Donnerstag, 9. Dezember 2010
Klagte ich gestern über Mücken?



Mittwoch, 8. Dezember 2010
Kriegsbemalung


Das sind einige der häufigen Verzierungen, die man bei Mann und Frau findet.
Sie bieten Schutz und/oder zeigen die Glaubensrichtung an.
Gerade die vollständige Stirnbemalung kann ich mir persönlich in einem schwitzfreudigen Land wie Indien nur schwer vorstellen.



Insektoid


Puh, jetzt da ich gerade mal einen Blick auf das Fenster geworfen habe, mag ich mich über die auf den Raum verteilten 30 Stück nicht mehr beschweren.

Indien ist das Land der wöchentlich neuen Insektenplage. Hier ist wirklich die komplette Landschaft, die kompletten Häuser alle zwei Wochen von einer anderen Insektenflut überschwemmt... unterschiedlichste Mücken, Libellen, Grashüpfer, Fliegen, Ameisen etc...
Und das bei der ritzigen Bauweise...



Dienstag, 7. Dezember 2010
Der große und der kleine Eimer
Auf der Rückfahrt am Sonntag fühlte ich dem indischen Kollegen auf den Zahn, was es in den Toiletten mit dem großen und dem kleinen Eimer auf sich habe, da ich mir beim besten Willen nicht vorstellen konnte, was man da womit macht. Ich eröffnete meine Rede mit der Vorwarnung, dass meine Vorstellungskraft diesbezüglich sehr beschränkt sei. Also der große Eimer, erklärte er, sei eigentlich nur als water storage da, der kleine Eimer dann für die eigentliche Aktivität. Und wenn eine Brause vorhanden ist, dann wird gebraust. Mein japanischer Kollege, in dessen Heimat es zu der im Klo eingebauten Dusche auch gelegentlich das konsequent zu Ende gedachte Gebläse gibt, bezweifelte, dass das trocknet und auch ich tat meinen Zweifel lautstark kund. Gäbe es wenigstens Klopapier zum abtrocknen, aber mit diesem Mangel begann ja die ganze Misere. Doch, insistierte der indische Kollege, das trocknet. Auf eine halbe Stunde Trockenzeit einigten wir uns in Sachen Klokultur überlegen fühlenden Papierfreunde.
Einige Kilometer weiter erkundigte sich der Japaner beim Fahrer, ob es hier im Ort ein großes Hotel gäbe, irgendwas beim Essen war nicht gut, er brauche eine Toilette. Hotel gäbe es schon, aber das wäre etwas ab vom Schuss, wie es denn mit einer Tankstelle wäre? sprach der Fahrer und bog ein paar Meter weiter gleich in eine ein. "Maybe difficult", sprach der Japaner und ich wusste, dass er auf den vorhersehbaren Mangel an Papier anspielte. Da ich nun ja kein Reiseanfänger bin, steckte ich ihm unbürokratisch und diskret ein Päckchen Taschentücher zu, das er mit Erleichterung und Sänkju, sänkju-Bekundungen annahm. Um eine der Z-förmigen Zapfsäulen stand stammtischartig eine gesellige Herrenrunde, die den zur Toilette eilenden Japaner mit großer Begeisterung verfolgte. Einige Zeit verging, bis der Kollege wieder zurückkehrte. "Very good experience!" schnaufte er; sein selbstironischer Spruch, wenn ihm etwas eine Spur zu authentisch Indisch war.
Erst fand er kein Licht (es war schon "completely dark") und da in der Räumlichkeit alles "very open" war, rief er wiederholt dem hilfsbereiten indischen Kollegen, dass er fern bleiben solle! Der kam entsprechend mit der Information zum Auto zurück, dass es der Käsekuchen gewesen sein müsse. Immer wieder musste der Notleidende aus der alibimäßig abgetrennten Kabine heraus, um das von der Tankstelle abstrahlende Licht zu nutzen. Er atmete noch einmal tief und wiederholte "very good experience!" Über die Feuchttücher, die ich ihm zum Händereinigen gab freute er sich besonders und beteuerte, dass ich morgen frische, japanische Taschentücher bekäme. Sei schon gut, die könne er behalten.
Ich tadelte ihn, dass er nun schon zwei Jahre in Indien lebe und noch immer kein Klopapier -oder ähnliche für diesen Zweck geeigneten Utensilien mit sich führe. Er stimmte reumütig zu.


Hier noch mal das Bild aus dem Hotel vom Anfang der Reise, auf dem man schön die beiden Eimer sieht und ein Bild aus einem Restaurant mit Brause.






Psychologische Kriegsführung?
Der indische Kollege Brüllaffe hat regelmäßig was mit den Nasennebenhöhlen. Dann macht er immer Geräusche wie Alf, wenn er Katzenhaare im Mund hat.



Sonntag, 5. Dezember 2010
Viel Wasser von oben.
Der letzte Versuch auf Sightseeing war etwas verregnet, so dass ich dieses Wochenende mit der Bilanz 2 Tage Wochenende, 2 mal bis auf die Haut durchnässt schließen kann.
Unser heutiger Ausflug führte uns (Kamesh, Abe-san und den mutigen Fahrer Ramesh, der von dem Bangalore-Höllentrip) nach Pondicherry. Pondicherry ist eine ehemalige französische Kolonie und für einige im Kolonialstil gehaltene Gebäude und Straßenzüge bekannt. Doch vorher machten wir Halt in der Siedlung "Auroville", einer künstlich geplanten Stadt. Es soll eine kulturell, spirituell, ökologisch universelle Stadt sein, die viele Pilger anzieht.
Tatsächlich sah ich hier so viele Europäer, wie in den letzten 2,5 Monaten zusammen nicht.
Das waren dann aber auch überwiegend Langhaarige Herren (nicht dass ich meine eigene ehemalige Haarpracht vergessen habe), Menschen in weiten Leinenklamotten oder bunten Patchworkhosen, die ganz offensichtlich ein paar Erleuchtungsstufen über mir waren.
Bereits am Eingang warnten Handy-Verbots-Schilder, dass hier keine schlechten Strahlen erwünscht seien. Es telefonierten trotzdem alle, Besucher wie Angestellte.
In der europäischen Cafeteria, in der es nur betont gesunde Dinge gab, bestellten wir uns erst mal eine Runde leckeren Käsekuchen (klassischen Health-Food also). Postkartenmotiv von Auroville ist der Matrimandir, ein Sakralbau, der einer riesigen, goldenen Kugel gleicht.
Diese Kugel ist von einer großen Gartenanlage umgeben und die Gartenanlage ihrerseits genießt Verschluss durch Stacheldrahtzaun. Um den eventuell negativen Einfluss auf diversen Energiefluss durch den Stacheldraht zu kaschieren, wurde dieser ganz hübsch mit Dornenzweigen
verziert, so dass niemand auf die Idee käme er wäre unerwünscht. An dem Tor, welches einen den Stacheldrahtzaun unversehrt hätte passieren lassen können, stand jedoch ein Herr, der meinte, dass wir zu spät seien, Sonntags schließt die Parkanlage um 14:30 Uhr, danach darf keiner mehr rein. Sofort legte sich Abe-san ins Zeug und miemte überzeugend den japanischen Indien-Touristen, der seine beschwerliche Reise zu der Kugel beschrieb und unbedingt da rein
musste. Ich hatte meine arge Mühe mir das Lachen zu verkneifen, um seine brillant gespielte Rolle nicht sofort auffliegen zu lassen. Es ist auch herrlich sinnvoll in einem Land, in dem überwiegend nur der Sonntag frei ist, eine Sehenswürdigkeit Sonntag Mittag zu schließen. Alle Diskussion half nichts, der einzig gute Rat war, dass man einen Kilometer am Zaun entlang gehen könne, da sieht man die Kugel dann von außen. So war es dann auch und der Zaun hatte bereits ein paar Löcher präpariert, durch die man die Kamera durchhalten konnte. Auf dem Rückweg kündigte Abe-san schon an, dass er es noch mal mit Schmieren probieren wolle, aber der Herr wollte kein Geld. Letztendlich liefen wir wieder die 15 Minuten zum Besucherzentrum zurück, wo nicht ersichtlich war, dass die Hauptattraktion schon geschlossen hat. Vermutlich
hat man ein Abkommen mit den örtlichen Autoriksha-Fahrern, die allzu fußlahme Touristen gegen kleines Geld zurück zu den Andenkenläden bringen.
Wir sahen uns noch kurz in der Infohalle um, die ein Modell der geplanten Anlage beinhaltete, das so gar nicht dem entsprach, was wir da vorgefunden hatten. Abe-san und ich konnten uns nicht verkneifen darüber zu scherzen, dass das Projekt typisch indisch sei: 1968 angefangen und immer noch weit davon entfernt abgeschlossen zu sein.
Für das Betreten der Infohalle musste man seine Schuhe ausziehen und ich war sehr zufrieden, als ich ein Paar Birkenstock davor sah (die gleichen, die ich auch habe).

Ich schlafe nun, da es Viertel nach Zwölf ist und schreibe morgen weiter.