Netzausbau
Mömbris wird seit einiger Zeit glasfasertechnisch erschlossen. An unserer Grundstücksgrenze kommt schon seit einem halben Jahr ein dort endendes Kabel aus dem Boden, die Glasfaser selbst hatte das große Kind in seiner sorglosen Art mit seinem Aufsitztraktor eh schon rausgerupft, weil es sich an der Achse verheddert hatte. Auf telefonische Nachfrage beim Anbieter, wann es denn losginge, wurde das zweite Quartal 21 genannt. Ich schärfte dem Herren von der Hotline ein, man möge mich rechtzeitig über geplante Aktivitäten informieren, da ich das beruflich koordinieren müsste.
Dementsprechend standen gestern dann ohne Voranmeldung um die neun griechischen Arbeiter an unserem Grundstück, die dort aufbuddeln wollten, wo das heutige Telefon-Kabel ins Leerrohr geht. Also hat einer gebuddelt und acht haben geraucht und schlaue Sprüche zum Besten geben. Der ausgehobene Graben war hüftbreit (dratige Arbeiterhüften) und nachdem die Herren nach einer halben Stunde noch nicht fündig wurden, kamen andere Pritschenwagen mit noch mehr Leuten und PKWs mit Bauleitern (? ). Leider konnte nur einer ganz schlecht Deutsch und zwei ganz schlecht Englisch, was die Lagebesprechung nicht einfach machte. Der Beuleiter hielt mir dann ein Telefon mit einer Dame ans Ohr, die Deutsch konnte und mir sagte, dass wenn sie das Rohr nicht fünden, ich selbst graben müsse. Da bis dahin erst 2/3 der 80 cm Gehweigbreite ausgehoben waren, beharrte ich darauf, dass die Kerle auch noch 20 cm weiter rechts graben sollen, was sie dann auch taten. Und siehe da: ein Leerrohr kam zum Vorschein! Ich versuchte dann den Menschen zu erklären, dass da aber zwei Leerrohre seien, eins für Strom und eins für Telefon und dass das Glasfaserkabel in das Telekom-Rohr mit ran muss. Da man nicht wusste, welches Rohr man da vor sich hatte, schnitten die Herren daraufhin einfach mal auf. War natürlich das Stromkabel. Es brach wieder Endzeitstimmung aus. Es wurde lieber eine halbe Stunde ratlos und betrübt geglotzt, als einfach noch 3 cm weiterzugraben und das daneben befindliche Telekom-Leerrohr freizulegen.

Gut, auch das taten sie dann irgendwann. Als nächstes kam natürlich das Problem das Glasfaser-Außenrohr in das Leerrohr mit dem bereits enthaltenem Telefonkabel zu bekommen...

Irgendwie fünf bis sechs Anläufe später das Kabel von vorne oder hinten irgenwie reinzubekommen hat es dann geklappt.

Durch die Aktion waren dann über fünf Stunden meiner Zeit verbrannt.

Wenn der Trupp, der im Haus installiert auch ohne Anmeldung kommt, schicke ich ihn weg.





pathologe am Mo, 26.04.2021, 10:56  |  Permalink
Wenn
ich das FOC so sehe, wird mir schon etwas schwummerig bezüglich des Mindestbiegeradius, aber was weiß ich schon...

(Der Funktionstest nach erfolgreicher Installation wird dann zeigen, ob alles noch mal raus und wieder neu rein muss)

hr.gross am Mo, 26.04.2021, 14:54  |  Permalink
Fiber Optical Component? Sie meinen die Glasfaser mag es nicht so zusammengeknödelt zu werden? So lange nur eine neue Leitung eingeblasen werden muss ist ja nicht so wild. Wenn auch das orangene Rohr raus muss kotz' ich.

pathologe am Di, 27.04.2021, 09:43  |  Permalink
Das
ist in meinem Fachbereich ein Standardausdruck: Fiber Optic Cable.
Was das orange Schutzrohr betrifft: so lange es in Ordnung ist, bleibt es drin.