Gestern ereignete sich Merkwürdiges im Großgrund. Wie es sich für einen anständigen Samstag gehört, wurschtelte ich an der Fahrradhütte rum, als plötzlich ein neuer, silberner Ford Transit schnurstracks auf mich zugefahren kam, ein kräftiger, nordischer Typ ausstieg und mich fragte, ob ich Englisch spräche. Das ist schon mal absurd, da sich in unserer Sackgasse am Ende des Orts, am Waldrand eigentlich niemand hinverirrt. Nachdem er auf meine Bejahung der Englischfrage mit einem Englisch fortfuhr, wie es unverständlich eigentlich nur auf den Ursprungsinseln der englischen Sprache gesprochen wird, erschloss sich mir auch das Kennzeichen und ich bemerkte, dass der Fahrer rechts ausgestiegen war. Da sich mir sein Anliegen aufgrund seines Kauderwelsch nicht weiter erschloss folgte ich ihm zum Heck seines Transporters, wo er mir dann zwei verzurrte, voll ausgestattete Hazet-Werkzeugwägen vorführte, welche er wegen eines Lackschadens zu einem wirklich guten Preis verkaufen wollte. Nur dadurch, dass ich ihm sagte, dass ich kein Interesse und keinen Platz dafür hätte, handelte er sich selbst von den 1500 EUR Neupreis bis zu 300 EUR Angebot herunter. Zur Untermauerung der Seriosität seines Angebots zeigte er mir seinen irischen Pass. Da er meine verbale Absage nicht akzeptierte, ließ ich ihn dann bei seinem Werkzeugwagen alleine stehen und widmete mich wieder meiner Fahrradhütte.
Schlussendlich düsten sie dann so schnell wieder ab, wie sie aufgetaucht waren.
Sachen passieren auf dem Land.
Den Abend räumte ich mein Material besonders gut auf. Nicht dass die freundlichen Herren demnächst noch allerlei Eisenwahren anbieten müssen.
...und erst mal über eine Stunde mit Versicherungen, Beihilfe und Finanzamt telefoniert. Ein Traum. Jetzt werden die Einsprüche geschrieben.
Lessons Learned: egal wie kompetent die Damen am Telefon wirken, alle Auskünfte grundsätzlich im Anschluss an das Telefonat schriftlich bestätigen lassen.
Bei der Auslegung der Solaranlage hatte ich im Vorfeld recherchiert, was wohl die richtige Dachseite bei uns wäre, da die Situation etwas anspruchsvoller ist.
Wir liegen so am Hang, dass die Dachseite mit Ost-Südausrichtung morgens vom Hügel verschattet wird.
Die andere Seite ist völlig verschattungsfrei, hat aber eine gehörige Portion Nordausrichtung mit drin.
Meine Abwägung und die Ratschläge der Experten von denen ich mich beraten ließ, kamen zu folgendem Schluss:
Auf der einen Seite haben wir ein höheres Maximum, dafür morgens Verschattung (blaue Kurve; die orange Kurve soll den Verlauf ohne Verschattung darstellen). Auf der anderen Dachseite hätten wir dafür keine Verschattung, jedoch wegen der weniger optimalen Ausrichtung einen geringeren Maximalertrag. Meine Entscheidung fiel auf die Variante blau. Schaut plausibel aus.
Leider hatte ich in meiner Rechnung die Kackbratzen von unserer konservativen Regierung vergessen, die nur an ihre Spezis in den Konzernen denken, und so ökologisch-radikale Spinner mit Sonnenstrom aufm Dach zum Schutze von Arbeitsplätzen leider nicht fördern können. So wird mit dem Argument der Netzstabilität die maximale Leistung einer Photvoltaikanlage auf 70% der Nennleistung gekappt (es gibt auch noch die Variante der komplett ferngesteuerten PV-Anlage, wo der Netzbetreiber bei Bedarf die Anlage komplett runterregeln kann).
Dann schaut das Ganze plötzlich so aus:
Die gedrosselten 30% sind, wenn man nicht gerade selbst Strom in größeren Mengen verbraucht, einfach futsch.
Unter dem Aspekt, dass man mit höherem Photovoltaikertrag am Abend den Eigenverbrauch vermutlich hätte erhöhen können, wäre das möglicherweise die sinnvollere Alternative gewesen. Aber so genau kriegt man das wohl nur raus, wenn man die andere Dachhälfte auch mit einer Anlage ausstattet. Hätte, hätte...
Klares Fazit: fürchten Sie nicht die Nordausrichtung, fürchten Sie die große Koalition.
Gestern Abend hat der Rechner auf der Arbeit noch ein Update gestartet und nun lässt er mich mit einem neuen Feature nicht mehr rein.
Das Standardpasswort geht natürlich nicht.
Mal die IT anrufen. Moment, dafür brauche ich ja meinen Computer! (Das mit dem GroBF ist das Ergebnis der Kombination aus rumänischer IT und ß; wenigstens bei der Mailadresse hatte man das seinerzeit noch korrigiert)
...wenn fr.gross schon meint an unserem kindsfreien Abend lieber in anderer Gesellschaft, als mit ihrem Angetrauten speisen zu müssen, dann soll es mir wenigstens auch gut gehen.
Zum Kochen komme ich in Zeiten klassischer Rollenteilung (Mann jagd, Frau zieht Brut auf und bereitet Erlegtes zu) eh viel zu selten.
Und beim Kochen ohne Kinder schafft man es auch, dass das Gemüse am Ende noch Biss hat.
Mahlzeit!
Ich halte mich mit Bewerbung von Fremdaktivitäten grundsätzlich zurück, aber jene sicher ziemlich unbekannte Musikgruppe verdient es gehört zu werden.
Ich empfehle gleich mit dem Zwei-Stunden-Konzert einzusteigen.
Mit jedem Menschen der Vulfpeck hört, wird die Welt ein wenig besser.
Da das gute, alte Autobahnengineering zunehmend durch "Webkonferenzen" ersetzt wird, darf man heutzutage stundenlang am Bildschirm hocken und Zeuge von diversen Standardsituationen werden:
- der Befragte hat sein Mikrofon stumm geschaltet und spricht gerade mit Anderen, telefoniert parallel mit einem anderen Telefon oder pennt einfach (s.u.)
- der Befragte reagiert erst nicht, meldet sich dann aber doch mit der Entschuldigung "Ich war noch auf mute!" zu Wort
- "Can you here me? I can't hear you. Hello? Helloho?!"
- "Können Sie meinen Bildschirm sehen?" - "Nein, noch nicht, Moment, jetzt lädt was."