Mittwoch, 13. Oktober 2010
5cm langer Besuch



Im Grunde sind die Inder...
...wie wir Franken. Denn sie kennen auch kein hartes k, kein hartes p und kein hartes t.



Dienstag, 12. Oktober 2010
Die Hunde!
Heute hatte ich mir zum Abendessen noch einen Lassi als Nachtisch bestellt. Der wurde zum Hauptgericht in einer großen Schüssel serviert. Nachdem ich vom Lassi erst noch nichts trank (war ja mein Nachtisch), stellte ihn der eine Diener zurück in den Kühlschrank. Als ich mit dem Hauptgang fertig war, sprang sogleich einer der Kerlchen herbei und gab mir nun ein Glas Lassi, welches vielleicht ein Drittel so groß wie die Schüssel war. Als ich das Glas ausgetrunken hatte, wollte ich noch Lassi nachhaben. Ich hab die Schüssel voll gesehen, ich weiß, dass es mehr gegeben hat! Aber da entschuldigte er sich nur Sir, it's finished.
Unverschämtheit.



Wer nennt einen Vogel Braunliest?!



Montag, 11. Oktober 2010
Dem Ingenieur...
...gelingt auch nicht alles.
Heute Abend gab es hier genügend Regen und Gewitter, dass sicherlich das ein oder andere Flechtmattendach zu lecken angefangen hatte. Das Wasser klatschte nur so an meine Balkontüre und durch die Klimaanlage ergoss sich ein kleiner aber stetiger Rinnsal auf den Boden. Es war auch schon eine recht beschauliche Pfütze entstanden, da beschloss ich das Wasser zu bändigen. Da ich im Gegensatz zu Moses auf jeglichen göttlichen Beistand verzichten muss, blieb mir nichts anders übrig, als selbst was zu unternehmen. Ist der Tipp mit dem Faden bei tropfenden Wasserhähnen bekannt? Der Faden behebt zwar das ursprüngliche Problem des Tropfens nicht, vermag jedoch wesentlichen Einfluss auf den Lauf des Wassers zu nehmen.
Der Plan sah im Groben wie folgt aus: einen Faden an der Klimaanlage befestigen, um das Wasser in einen Zahnputzbecher abzuleiten.
Als Faden dienten mir rund zweieinhalb Meter meiner Zahnseide. Um den Rinnsal direkt an der tropfenden Stelle anzuzapfen, war es am günstigsten die Zahnseide mit Klebeband ebendort zu fixieren. Da ich bei meinem Gepäck leider auf Klebeband verzichtet hatte, blieb mir nichts anderes übrig, als von einem Päckchen Taschentücher den Verschluss abzufummeln. Derart bewaffnet versuchte ich auf dem Bett balancierend die Zahnseide an der Klimaanlage zu fixieren. Nun gut, was funktionierte alles nicht:

- das Klebeband hielt natürlich nicht (wer kennt den Satz "die Klebefläche muss trocken, staub- und fettfrei sein" nicht?!)

- im falschen Winkel angeklebt, leitete der Taschentuchklebeverschluss das Wasser nicht am Faden, sondern an der Wand herab

- die Zahnseide (da ich sie wegen der nur sehr geringen Klebekraft nicht spannen konnte) klebte über die 2,5 Meter von der Klimaanlage bis zum Boden meist an der Wand

- das wenige Wasser, das am Zahnputzbecher ankam, floss auch nicht in denselben, sondern doch eher auf den Boden

Nachdem die Konstruktion nach einer halben Stunde immer noch nicht funktionstüchtig war, ließ der Regen zum Glück nach, ich konnte die Pfütze aufwischen und mich wieder anderen sinnvollen Dingen widmen.



Also weißt'e...
Gestern habe ich mal wieder nur einen Tortilla-Wrap zum Abendessen geordert. Als ich dann runterkam, wurde mir ein Wrap UND eine Pizza serviert. Ich hab nur einen Wrap bestellt - ja, der ist zu billig, da liefern die nicht - gut, dann packt die Pizza bitte in den Kühlschrank, dann ess' ich die Morgen - ok, sir .
Jetzt komme ich gerade Heim und während der eine den Saft bringt, hält der andere schon die Speisekarte bereit. Was'n mit meiner Pizza? - Sir, that's not good. - Du hast sie doch in'n Kühlschrank? - Yes, sir. - Also um sieben Uhr Pizza in die Microwave, klar? - Sir, that's enough, sir? - Jaha! .

Meine erste Vermutung war, dass er Sir Pizza's not available. sagt, weil er sie schon aufgegessen hat.
Ich habe das auch immer noch nicht ausgeschlossen und halte es durchaus für möglich, dass einer in den nächsten zehn Minuten klopft und sagt, dass ich mir was anderes bestellen soll. In einer halben Stunde weiß ich mehr.



Näher dran
Als ich heute den einen indischen Kollegen beim Mittagessen fragte, ob er denn beim Essen mit der Hand von dem ganzen Öl zarte Haut bekomme, meinte er nur, dass er so den Geschmack fühlen könne.



Sonntag, 10. Oktober 2010
Gluck, gluck, gluck
Zwischen der europäischen und der indischen Kultur gibt es ja so einige Unterschiede. So auch die Art, wie aus Gefäßen getrunken wird:




Ich vermute vor allem, dass das daher rührt, dass nicht immer jeder sein eigenes Trinkgefäß hat (nicht dass Mangel wäre). An den Wasserspendern in der Firma steht zum Beispiel immer ein Becher. Und den benutzen alle. Rajapandyan habe ich auch schon beobachtet, wie er in der Kantine einen Krug nahm, aus dem man sich normalerweise in seinen Becher eingießt, und auf ähnliche Weise daraus trank.
Neben der Tatsache, dass es in den Augen eines Europäers eher an die Geste eines Sportlers nach Zieleinlauf erinnert und es insgesamt keine Höchstwertung in Sachen Eleganz gibt, kippen sich die Inder auch gerne einen Schluck in den Kragen, da jene Trinktechnik doch nicht ganz leicht ist. Das freut mich dann immer.



Samstag, 9. Oktober 2010
Begrüßungskommitee







Unschön
Meiner Meinung nach ist das Fehlen von Klopapier und Besteck eine unschöne Konvergenz.